Selbstfürsorge

Wie du loslässt, was dir nicht gut tut

Manchmal gibt es Erlebnisse, die uns auch nach langer Zeit noch beschäftigen. Und nicht loslassen. Vielleicht hat uns ein nahestehender Mensch verletzt oder wir haben eine Enttäuschung erlebt, die wir bis heute nicht überwinden konnten. Vielleicht gibt es Konflikte, die nicht zu lösen sind, oder eine Freundschaft ging mit einem Streit zu Ende und war nicht mehr zu kitten.

Solche Erlebnisse kauen wir gedanklich oft unzählige Male durch. Sie zerren an unseren Nerven und rauben uns wertvolle Energie, die wir an anderer Stelle gut gebrauchen könnten. Wir würden gerne loslassen, mit dem Kapitel abschließen und unsere Konzentration auf andere Dinge lenken. Das ist aber gar nicht so einfach.

Es kostet viel Kraft, Dinge zu akzeptieren, die nicht zu ändern sind. Helfen kann dabei ein Ritual, das ich dir heute vorstellen möchte.

Vielleicht ist genau das ja der fehlende Baustein, der dir helfen kann, mit deinen Erlebnissen loszulassen?


Wie du loslässt, was Dir nicht gut tut


Drei Dinge benötigst du für dieses Ritual:

  1. Zeit
  2. den Willen wirklich loszulassen
  3. passende Bilder oder Briefe 

Das können alte Liebesbriefe von einer längst verflossenen Liebe sein, die schmerzlich zu Ende gegangen ist, die Absage auf eine Bewerbung oder Bilder von einer Freundin, zu der die Freundschaft schon lange beendet ist.


Loslassen! Jetzt!

Suche dir einen ruhigen Ort. Das kann eine uneinsehbare Stelle im Garten sein oder eine abgelegene Stelle im Wald. Desweiteren brauchst du die oben genannten Briefe oder Bilder, Streichhölzer, eine Kerze, eine Feuerschale (oder ein anderes geeignetes Gefäß) und aus Sicherheitsgründen einen Eimer mit Wasser.

Ich setze voraus, dass du im Umgang mit Feuer gewissenhaft bist, nicht bei trockenem Wetter zündelst und auf einen möglichen Funkenflug achtest.

Stück für Stück hälst du die Andenken nun an die Kerze und verbrennst sie. Vielleicht magst du dabei die Augen schließen? Vielleicht möchtest du aber auch zusehen, wie der Gegenstand langsam in Flammen aufgeht und der Rauch in den Himmel steigt?

Das wichtigste beim Loslassen ist, dass du dich mental davon trennst. 

Mir hat folgende Affirmation bei jedem brennenden Papier geholfen: „Ich lasse dich gehen. In meinem jetzigen Leben ist für dich kein Platz mehr für dich. Ich lasse dich los.“


Loslassen was dir nicht gut tut
Loslassen, was dir nicht gut tut


Sei aufmerksam und beobachte, was passiert

  • Ist ein Brief besonders schwer zu entzünden oder brennt er extrem schnell ab?
  • Geht die Flamme der Kerze ständig aus?
  • Fällt es dir leicht, Stück für Stück loszulassen oder würdest du am liebsten den ein oder anderen Brief wieder aus den Flammen ziehen? Machst du das vielleicht auch?
  • Welche Dinge kannst du nicht verbrennen?
  • Welche Gefühle steigen in dir hoch?

Nimm dir unbedingt Zeit für dieses Ritual und lasse deinen Gefühlen freien Lauf. Es ist vollkommen ok, wenn du dabei weinen musst, wütend wirst oder abbrechen musst, um an einem anderen Tag weiterzumachen.

Ich weiß, dass es gerade am Anfang schwer ist, die Andenken den Flammen zu übergeben. Loslassen ist oft schwer. Aber es lohnt sich! Ich habe vor kurzem Briefe verbrannt, die voller Schmerz waren. Schmerz, den ich übernommen hatte, obwohl es gar nicht der meine war! Nach dem Verbrennen dieser Briefe war mir, als wäre ein riesiger Felsbrocken von mir genommen worden. Ich fühlte mich befreit und konnte endlich loslassen, was lange vergangen ist. 


Gönne dir nach dem Loslassen eine Pause

Nach dem Ritual ist es sinnvoll eine warme Dusche zu nehmen oder die Kleidung zu wechseln. Je nachdem, wie der Wind stand, wirst du nach Rauch riechen. Außerdem können Rußpartikel an dir kleben.

Ich empfinde den Gedanken, dass ich das, was ich verbrannt habe, nun wieder mit ins Haus nehme, als sehr unangenehm. Achte daher auf dein Gefühl.

Das gilt auch für die folgenden Stunden. Wie geht es dir nach dem Ritual? Brauchst du Bewegung oder ist dir nach Ruhe? Hast du das Bedürfnis mit jemanden über dein Erleben zu sprechen oder bist du völlig erleichtert und euphorisch? Gehe diesem Bedürfnis nach und sorge für dich!

Das Ganze hört sich ziemlich esoterisch an, das gebe ich zu. Doch es hilft beim Loslassen. Teste es!


Hast du schon einmal etwas verbrannt, um damit abschließen zu können?


Herzliche Grüße von

Tanja


Kennst du schon meinen Artikel „Eine Frage die alles verändert: Was macht dich glücklich?“

2 Comments

  • Tina

    Liebe Tanja,

    da stimme ich dir zu – loslassen – ist schwer. Der Verstand weiss es teilweise schon längst, nur das Herz will nicht loslassen. Es braucht einfach Zeit und es kommt der Punkt, an dem man ein offizielles Loslassen mit diesem Ritual gut vollziehen kann. Die eigene Intuition, sagt einem, wann der Zeitpunkt dafür gekommen ist.

    Liebe Grüsse Tina

    • Die Glücksfinderin

      Hallo Tina,
      oft ist der Kopf schneller als das Herz, das einfach ein bisschen mehr Zeit zum Loslassen braucht. Diese Erfahrung habe ich auch schon oft gemacht.

      Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo alles zusammenpasst und sich Herz und Kopf einig sind.
      Manchmal kann ein Ritual auch dabei helfen, diesen Prozess zu beschleunigen.
      Wichtig finde ich es nur, sich die nötige Zeit zu nehmen – auch, wenn es so etwas länger dauern kann.

      Liebe Grüße von
      Tanja