Dem Glück auf der Spur,  Selbstfürsorge

Resilienz – Was ist das und brauche ich das?

Den Begriff Resilienz hast du sicher auch schon gehört. Auf allen erdenklichen Kanälen wird er erwähnt. Es gibt unzählige Bücher und Kurse zu diesem Thema. Ja, man kann sich sogar zum Resilienztrainer ausbilden lassen. Doch was ist Resilienz eigentlich und braucht man das als Normalsterblicher? Diese und weitere Fragen werde ich dir in meinem Beitrag beantworten.

 

Was ist Resilienz?

Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen durch die eigene mentale Widerstandfähigkeit ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu bewältigen. Oder vereinfacht gesagt: du steckst gerade in einer Krise, lässt dich davon aber nicht unterkriegen, sondern wächst sogar noch an ihr.

An einem Beispiel lässt sich das gut erklären:

Dein Arbeitsplatz ist in Gefahr. Eventuell muss eure Filiale schließen.

Ein nichtresilienter Mensch wird in einer solchen Situation vermutlich in Panik geraten, vor lauter Sorgen nicht mehr schlafen können, jammern und vielleicht sogar über den Chef schimpfen, der selbstverständlich die alleinige Schuld an der Misere trägt. Vor lauter Angst rutscht die Person im schlimmsten Fall in eine Depression.

Ein resilienter Mensch hingegen würde sich auch Sorgen machen, dann aber aktiv werden. Was kann getan werden? Wer kann helfen? Weiß vielleicht jemand aus dem Bekanntenkreis eine freie Arbeitsstelle oder gibt es nicht doch noch eine Möglichkeit denn Arbeitsplatz zu retten?

 

Merkst du den Unterschied? Es ist die gleiche Situation, aber es wird auf zwei verschiedenen Arten damit umgegangen.

 

Damit es an dieser Stelle keine Missverständnisse gibt: Resilienz bedeutet nicht, dass man vor jeder Krise geschützt ist. Auch resiliente Menschen erleben Schicksalsschläge, stehen unter Stress oder haben Herausforderung zu bewältigen. Was sie aber von weniger resilienten Menschen unterscheidet, ist ihr Umgang mit diesen belastenden Situationen.

Resiliente Menschen werden aktiv und können flexibel reagieren, wo sich manch anderer hilflos fühlt. Außerdem erholen sie sich schneller von Niederlagen und nutzen deutlich öfter ihre Stärken und Ressourcen, um die Situation positiv zu verändern.

 

 

Wie wird man resilient?

Die Grundsteine für Resilienz werden bereits in der Kindheit gelegt. Die wichtigsten Grundpfeiler sind feste Bezugspersonen, die das Urvertrauen stärken, positive Vorbilder und Erfahrungen im Kontakt mit anderen Menschen und natürlich das Vertrauen darin, dass man mit seinen Handlungen etwas bewirken kann – auch Selbstwirksamkeit genannt.

Und was ist den Menschen, die keine schöne Kindheit hatten? Haben die Pech gehabt?

 

 

Zum Glück nicht! Das Gute ist, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, seine eigene Resilienz zu fördern – auch noch im Erwachsenenalter. Die folgenden Tipps können dir helfen, schwierige Situationen gut zu meistern.

 

Erkenne deine Stärken

Welche Eigenschaften und Stärken können dir in schwierigen Situationen helfen? Kannst du gut reden? Bist du jemand, der ordentlich anpacken kann? Bist du offen für neue Erfahrungen? Was hat dir in der Vergangenheit geholfen, eine Krise gut zu bewältigen?

Sicher gibt es vieles, auf das du stolz sein kannst. Schreibe alles auf einen Zettel und erinnere dich daran, wenn du in einer Krise steckst. Du kannst auf deine Fähigkeiten vertrauen, ganz sicher!

 

Baue dir ein stabiles Netzwerk auf

Wir brauchen Menschen um uns, die uns wertschätzen und unterstützen. Sei es die beste Freundin, die auf dein Kind aufpasst, wenn der Kindergarten geschlossen hat oder ein guter Freund, der dir beim Wechseln der Autoreifen hilft. Dazu gehören auch die Freunde, die mit dir lachen und feiern, dir zuhören und an dich glauben. Gibt es diese Menschen in deinem Umfeld? Falls ja, dann scheu dich nicht, sie um Hilfe zu bitten (natürlich solltest du auch bereit sein, deine Hilfe anzubieten, wenn deine Freunde sie brauchen). Gemeinsam geht es leichter, gerade in den schwierigen Phasen des Lebens.

 

Kümmere dich gut um dich

Es hört sich ganz einfach an: ernähre dich gesund, trinke ausreichend, schlafe genügend, bewege dich täglich und mache regelmäßig Pausen.

Doch mal ehrlich, wie konsequent setzt du diese Basics um? Ist es nicht so, dass du häufig zu spät ins Bett gehst oder auf Pausen verzichtest, weil du das Gefühl hast, nicht genügend Zeit zu haben?

Wenn du dich nicht ausreichend um deine Grundbedürfnisse kümmerst, wirst du es schwer haben, Krisen mit Stärke und Sicherheit entgegen zu treten. Logisch: wenn du seit Tagen unter Schlafmangel leidest, müde und erschöpft bist, wird es dir bedeutend schwerer fallen, dich aktiv für dein Wohlbefinden einzusetzen.

 

Werde aktiv

Eine Krise ist keine schöne Situation. Du kannst in ihr verharren und dich im stillen Kämmerchen verstecken, bis es endlich vorbei ist. Du kannst aber auch überlegen, was du unternehmen kannst, wer dir helfen könnte oder Informationen hat, die du brauchst, um weitere Entscheidungen treffen zu können. Mach dir bewusst, dass du Situationen mit deinem Handeln verändern kannst.

 

Ich wünsche dir, dass die nächste Krise lange auf sich warten lässt. Und falls sie doch bald vorbeischaut, weißt du jetzt, was dir dabei helfen kann, ihr gestärkt entgegen zu treten.

 

Herzliche Grüße 

Tanja

 

 

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